Samstag, 29. November 2025

„Shine – Der Weg ins Licht“


Liebe Filmliebhaber

Wir laden Sie und Euch ein, am Samstag, 29.11.2025 um 19.15 Uhr, den 1h45 Min. dauernden australischen Film “Shine – Der Weg ins Licht” aus dem Jahr 1996 in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock, privat anzuschauen und danach gemeinsam zu besprechen.

Das Drehbuch stammt von Jan Sardi, und die Regie von Scott Hicks.

Um 17.30 essen diejenigen zusammen, die gerne Freundschaften aufbauen und pflegen wollen. Wer bei der Vorbereitung des Essens helfen will, kann gerne ab 16.00 Uhr mithelfen. Wir freuen uns auf einen gemütlichen und bereichernden Filmabend!

Für alle, die nicht kommen können, haben die Möglichkeit, sich diesen interessanten Film auch zu Hause anzuschauen. Marcel Hediger kann sagen, wie man ihn findet.

Ab 21.15 Uhr können wir – auch über zoom – den Film besprechen (schreiben Sie mir in diesem Fall rechtzeitig, so dass ich einen Zoom-Link bereitstellen kann).

Wir freuen uns über jeden, der kommen kann und Freude am gemeinsamen Besprechen hat.

Sie können sehr gerne diese Einladung an andere Interessierte verschicken.

Kosten 20. SFr

Handlung:

Im diesem australischen Film geht es um den weltberühmten australischen Pianisten David Helfgott. Seine hier gezeigte Lebensgeschichte stellt dar, wie die kritisierende und gewalttätige Erziehung eines Vaters mit einer untertänigen Mutter dem eigenen Sohn ein freies Leben verhindert. David muss die tief verankerte, dass sein Vater ihn bestimmen muss, damit er in der Realität leben kann. So kann er sich nie auf seine eigenen Gefühle und Gedanken verlassen. Sein ganzer Gefühlshaushalt ist durchdrungen vom Gedanken, sich in der Realität immer den Wünschen des Vaters unterordnen zu müssen. Je länger je mehr sucht er den Ausweg zu einem Leben darin, sich aus der Realität zu verabschieden, was sich Psychose nennt, in der er sich diesem Anspruch hofft, entziehen zu können.

Der junge David wird also von seinem herrschsüchtigen Vater zu Höchstleistungen in Musik und Schach angetrieben, indem er zum Beispiel auf das Schachbrett schlägt und schreit: „Du musst immer gewinnen!“ Auch reagiert der Vater ständig wütend, wenn sein Sohn nur den zweiten Platz belegt, auch bei einem nationalen musikalischen Wettbewerb. Der Vater ist sich sicher, dass er seinen Sohn darauf hin zu erziehen, dass er im Leben immer kämpfen muss, um nicht unterzugehen und der Stärkste sein muss. Der heranwachsende David versucht mit aller Kraft und auch verzweifelt, die Anforderungen des Vaters zu erfüllen. Er trifft in seiner Jugend auf eine wohlwollende ältere Frau, die ihm nahelegt, sich eigenständig zu fühlen und sich musikalisch weiterzubilden und Freude an allen seinen Fortschritten hat und mit ihm viele interessanten Themen bespricht. Doch weil er für seinen Vater die Erfüllung von dessen Sehnsucht nach einer Zugehörigkeit mit anderen Menschen in einer Familie darstellt, verbietet ihm der Vater, ein Stipendium des grossen Geigers Isaac Stern anzunehmen und in die USA zu gehen. Sein Vater herrscht ihn sogar an, dass er damit die Familie zerstören würde. Später gelingt es ihm mithilfe dieser Frau, den Mut zu finden, gegen den ausdrücklichen Willen des Vaters sich am London Royal College of Music ausbilden zu lassen. Aber auch dort trifft er auf einen Ausbildner, der ihn innerlich nicht genügend beruhigen kann, sondern ebenfalls von hohen Anforderungen getrieben ist. Er übt das vom Vater seit langem vorgegebene höchst kompliziert zu spielende 3. Klavierkonzert d-moll von Rachmaninov. Nach der abschliessenden Aufführung bricht David innerlich zusammen.

Wegen seiner unendlich hohen Anforderungen verliert David also die Perspektive, wie er nach Erreichen des alten Ziels leben kann. Er entfernt sich vollkommen von der Lebensrealität, irrt im Regen umher, sein Reden wird eingeengt, assoziativ, sprunghaft, bizarr und zwanghaft auf eine Sache bezogen. Er lacht viel, der Situation unangemessen und wirkt verzweifelt umgänglich. Er entzieht sich damit den hohen Anforderungen, die er glaubt nie zu genügen. Nach längerer Zeit in der Psychiatrie wagt er wieder mithilfe einer gefühlsnahen älteren Frau wieder ans Klavierspiel, indem er sich ohne äusserliche Anforderungen immer wieder in einem Restaurant ans Klavier setzt und die Menschen dabei begeistert und sich selbst dabei wohl fühlt, weil es ihm ein Anliegen ist, den anderen eine Freude zu machen.

Davids Vater Peter, ein polnischer Jude, überlebte den Holocaust, doch der Grossteil seiner Familie wurde ermordet. Nach Australien ausgewandert, versucht er innerhalb seines Lebensstils die Familie über alles zu stellen, was bedeutet, dass sie ihm vollkommen untertan ist und er sich dabei sicher fühlt, wenn er das Leben ganz bestimmt.

Er kehrt nach Australien zurück und verbleibt in einer psychiatrischen Einrichtung, um die sogenannte schizoaffektive Störung zu kurieren. 10 Jahre später gibt ihm die Liebe zu einer Frau, die ihn mit seiner freundlichen Art und auch mit seinen Skurrilitäten liebt die Kraft, wieder in Konzertsälen aufzutreten.
Leider war niemand aus seinem Umfeld in der Lage, die Psychose von David zu verstehen und zu heilen, was grundsätzlich möglich wäre. Deshalb konnte im Film eine solche Veränderung nicht dargestellt werden.

„Shine – Der Weg ins Licht“

Der neurotische Charakter ist unfähig, sich der Wirklichkeit anzupassen, denn er arbeitet auf ein unerfüllbares Ideal hin.

(Alfred Adler)